Die Zahl der Kranken an der japanischen Schule in Düsseldorf hat sich bis Donnerstagmittag auf 30 erhöht. Den Kindern geht es überwiegend gut, zwei von ihnen seien schwerer erkrankt, teilte Gesundheitsamtsleiter Prof. Heiko Scheitler mit.
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Informiert, wenn's passiert: News aus Düsseldorf und Umland per RSS-Feed direkt auf den Rechner! Hier gratis abonnieren › Alle Betroffenen befinden sich zu Hause in Quarantäne. Weitere Kinder klagen über Beschwerden, neue Testergebnisse sollen am Donnerstag vorliegen.
Die Schweinegrippe in Düsseldorf: Da wurde sogar die Absage des Japan-Tages am Samstag diskutiert.
Am Mittwoch, 14 Uhr, Feuerwehrleitstelle: Im Raum des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) sitzen Scheitler, Oberbürgermeister Dirk Elbers, die Beigeordneten Kruse und Stulgies sowie Feuerwehrchef Peter Albers zusammen. Sie haben gerade die Hiobsbotschaft über weitere Schweinegrippe-Fälle in Düsseldorf bekommen.
Weil zu diesem Zeitpunkt neun der Erkrankten japanische Schüler sind, stand nach Informationen des EXPRESS der Japan-Tag am Samstag auf der Kippe. Es wurde diskutiert, ihn komplett abzusagen. Zumindest dafür gibt es Entwarnung: „Der Japan-Tag findet statt, aus heutiger Sicht hat diese Entwicklung keine Auswirkung auf die Veranstaltung. Auch nicht auf den Bücherbummel und das Weinblütenfest“, erklärt Elbers.
Die Absage wurde erwogen, weil durch die Vielzahl der neuen Fälle mindestens 100 weitere Mitglieder der japanischen Gemeinde das Risiko tragen, infiziert zu sein. Sie sind die sogenannten „Kontaktpersonen“ der Kranken. Dazu gehören Eltern, Verwandte, Freunde, aber auch die Lehrer der japanischen Schule.
„Wir haben bislang 100 Kontaktpersonen ausfindig gemacht und Proben genommen“, berichtet Schneitler. Die japanische Schule bleibt noch 10 Tage geschlossen. Merkwürdig: Der sechsjährige Junge, der am Montag in der japanischen Schule hohes Fieber bekam und die Schweinegrippe hat, kann die acht anderen Schüler, von denen man bis gestern Mittag wusste, nicht angesteckt haben.
Sieben Sechstklässler waren auf Schulausflug, erkrankten am Freitag fast simultan auf einer Busfahrt. Der achte Patient ist ein Achtklässler. Keiner hatte Kontakt zu dem Sechsjährigen. „Wir haben noch keine Theorie über den Ansteckungsweg“, gibt Schneitler zu.
Die Fälle 28 und 29: Vater und Sohn aus Solingen, die am Mittwoch von einer USA-Rundreise zurückkehrten.